Wie schön, wenn man sich mit jemandem darüber austauscht, wie anstrengend das Leben sein kann. Nicht immer rosarot und instalike, sondern auch mal richtig mies,
Vor allem mit Job und Kindern.
An solchen Tagen geht es bei mir manchmal so rund, dass ich nicht mehr weiß wo hinten und vorne ist, nur noch rum motze und mich ziellos durch den Tag snacke. Solche Tage
kennen wir doch alle, oder?
Stress richtig bewältigen und Burnout präventiv vorbeugen sind ganz wichtige Themen für uns Moms. Zum Glück bin ich Sina über den Weg gelaufen und versuche jetzt manches ein bisschen anderes zu machen.
Sina Schweninnger ist Expertin zum Thema Stressbewältigung und Ernährungsexpertin. Außerdem ist sie Mama von drei
Kindern und weiß genau, wovon wir sprechen, wenn wir vom Alltag als Business Frauen und Mamas auch mal überfordert und gestresst sind .
Sie hat mir einen Gastbeitrag geschrieben, in dem es einiges Tipps gibt, wie wir aus der Stress-Falle rauskommen:
Warum wir Mütter häufig in der Stressfalle hängen und meine drei Tipps, wie wir wieder rauskommen
Laut einer Umfrage des Müttergenesungswerkes ist in den letzten 10 Jahren die Zahl der Mütter mit Erschöpfungssyndrom bis hin zum Burnout um 37% gestiegen. Bereits jeder fünfte Arbeitnehmer leidet und gesundheitlichen Folgen von Dauerstress.
Mütter in der Stressfalle
Wir Mütter haben eine nie endende To Do -Liste: der Haushalt, die Kinder, der Beruf und den Partner gibt es ja häufig auch noch. Dazu kommen die unendlich vielen Themen, die immer im Unterbewusstsein einer Mutter laufen – und viel Energie rauben, ohne dass man bereits etwas getan hat. „Macht mein Kind genug Sport, hat es genug für Mathe gelernt, wir brauchen mal wieder einen Termin beim Zahnarzt“…. Ihr kennt das sicher. Zudem gilt es die sozialen Kontakte zu pflegen, Kuchen für Kindergartenfeste zu backen (man denke nur an den Juli), Geschenke zu besorgen (Weihnachten ist gar nicht mehr so lange hin) und natürlich die Elternabende zu besuchen. Ist ein Punkt erledigt, kommen vier weitere dazu. Vor lauter Hektik verlieren wir uns völlig aus dem Blick. Und schneller als wir denken hängen wir in der Stressfalle und werden krank. Am Anfang eher schleichend und unspezifisch wie Kopf- und Nackenschmerzen, mit dem Schlafen wird es auch immer schwieriger und wir reagieren immer schneller gereizt. Meistens bemerken wir die Warnsignale aber gar nicht, wir müssen ja weitermachen, ohne uns geht nichts. Bis wir richtig krank werden.
Mein Weg raus aus der Stressfalle
So war es auch bei mir. Nachdem meine Zwillinge ein Jahr alt waren, hatte ich abends gefühlt Herzrhythmusstörungen. Und ging zum Arzt. Organisch alles ok. Leider erkannte er meinen wahren Zustand nicht. Erst durch viele Gespräche mit Freunden und Familie wurde mir klar, dass ich kurz vor dem Burnout stand. Zum Glück habe ich durch viele unterschiedliche Maßnahmen – auch durch meinen beruflichen Hintergrund - meinen Weg raus aus der Stressfalle gefunden. Das hat viel Zeit und Kraft gekostet, aber heute geht es mir richtig gut.
Perfektionismus und „nicht Nein sagen können“ als stressverschärfende Denkmuster.
So wie es mir ging, geht es vielen Müttern. Immer wieder erlebe ich in meinen Coachings, dass vor allem Frauen, die nach außen alles im Griff haben, nicht mehr können. Ihr Leben ist nach außen perfekt. Die Kinder werden nachmittags zu ihren Sport- und Freizeitaktivitäten gefahren. Das Haus ist immer geputzt, der Garten gepflegt. Der Kindergarten freut sich über einen frisch gebackenen Kuchen und der Chef ist sehr zufrieden. Der Mann muss zu Hause wenig mithelfen. Aber die Mutter ist am Ende. „Perfektionismus“ und nicht „Nein sagen“ können sind bei Frauen die häufigsten und zugleich stressverschärfenden Denkmuster.
Meine drei Tipps raus aus der Stressfalle
Wenn Ihr euch da ein bisschen wiedererkennt, euch einen besseren Umgang mit Stress wünscht oder gar nicht erst in stressige Situationen geraten wollt, hier nun meine drei Power-Tipps:
1. Prioritäten setzen
Schreibe dir am Ende eines Tages eine Liste, mit allen To Dos für den nächsten Tag. Schnell wird klar, dass das nicht alles in einen Tag passt. Das ist eine erste wichtige Erkenntnis! Dann beurteile die Aufgaben hinsichtlich Wichtigkeit (für dich wichtig!) und Dringlichkeit. Wichtiges und Dringliches kommt auf die Liste für den nächsten Tag. Wichtiges aber noch nicht Dringliches bekommt einen Platz in deinem Terminplan und ist somit aus deinem Kopf. Unwichtiges und Dringliches wird delegiert oder überprüft, ob das überhaupt sein muss. Zu Unwichtigem und wenig Dringlichem lerne nein sagen (oder überlege gut, ob du wirklich ja sagen möchtest). Nein sagen lernen ist eine wirklich schwere Aufgabe und will gelernt sein. Hieran können wir aber gut arbeiten. Denn bedenke immer: ein ja zu jemandem anderen könnte ein nein zu dir selbst sein.
2. Denkmuster erkennen und hinterfragen
Welche Situationen stressen mich und warum. Jeder kennt andere Situationen und Ereignisse, die ihn unter Stress setzen. Dies liegt an unseren Erfahrungen, Einstellungen und Motiven. Für manche ist eine Nachricht von dem Chef auf der Mailbox ein Stressor, für manche ein freudiger Anlass. Der eine freut sich über eine Umorganisation und sieht darin eine Chance, der andere fürchtet um seinen Job. Das Erkennen der typischen Situationen und die sogenannten Antreiber hinter dem Verhalten ist ein erster wichtiger Schritt.
3. Drei-minütige Atemübung zur Entspannung
Trotzdem werden immer Situationen kommen, die einen in Stress versetzen. Wichtig ist nur, aus dem Dauerstress auszusteigen. Um kurzfristig zu einer Erholung und Aktivierung unseres Entspannungsnervs – dem Parasympathikus – zu gelangen, übe ich mit meinen Klienten immer eine sehr schnelle und effektive Atemtechnik. Hierzu atmet man ein und zählt dabei innerlich auf 4. Dann atmet man aus und zählt innerlich auf 6. Und das ganze für ca. 3 Minuten. Wem das seltsam vorkommt, einfach ausprobieren. Es funktioniert. Das ist übrigens auch wissenschaftlich erwiesen und kann ärztlich mit einer Messung der Sympathikus- bzw. Parasympathikusaktivität nachgewiesen werden.
Wenn Ihr überprüfen wollt, ob und wie gestresst Ihr wirklich seid, macht doch einen ganz einfachen Stresstest
Vielen Dank an Sina für diesen tollen Beitrag, der hoffentlich auch zu eurer Entspannung beiträgt.
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